Engagement

Im Gegensatz zu Mitarbeitenden, die unter Burnout leiden und keine Energie haben, sind „engagierte“ Mitarbeitende voller Elan, positiv erfüllt und vertieft in ihre Arbeit. Sie empfinden ihre Arbeit als herausfordernd im besten Sinne.

Arbeitsengagement zeichnet sich aus durch

1) Vitalität: Hohe Energie und geistige Widerstandsfähigkeit, das Gefühl von Belastbarkeit, die Bereitschaft, sich anzustrengen, und Ausdauer auch in schwierigen Situationen.

„Bei der Arbeit strotze ich vor Energie.“

2) Hingabe: Starkes Engagement in der eigenen Arbeit, das Gefühl, dass die Arbeit Bedeutung hat, Begeisterung und Herausforderung. Es äußert sich in Stolz und Enthusiasmus.

„Ich bin begeistert von meiner Arbeit.“

3) Vertiefung: Konzentration und Glück in der eigenen Arbeit, wobei die Zeit schnell vergeht.

„Ich fühle mich glücklich, wenn ich viel arbeite.“

Arbeitsengagement wird durch situationsbedingte und personenbezogene Faktoren beeinflusst.

  • Insbesondere Arbeitsressourcen haben einen bedeutenden Einfluss auf das Engagement. Wichtige Arbeitsressourcen wie Autonomie, soziale Unterstützung, Feedback und die Sinnhaftigkeit der Aufgaben fördern Engagement.
  • Auch persönliche Ressourcen – wie Optimismus, Selbstwirksamkeit, Gewissenhaftigkeit, ein positiver Gemütszustand, eine proaktive Persönlichkeit, emotionale Intelligenz und Selbstwertgefühl – beeinflussen das Engagement stark.

 

Arbeitsengagement hat viele positive Auswirkungen.

  • Engagierte Mitarbeitende sind voller Energie und Begeisterung. Diese positiven Emotionen führen zu mehr Eigeninitiative und einer größeren Bereitschaft, an schwierigen Aufgaben zu arbeiten.
  • Engagierte Menschen sind offener für neue Erfahrungen, neugieriger auf ihre Umgebung und kreativer. Sie erweitern gern ihren Horizont und suchen nach alternativen und innovativen Ansätzen in ihrer Arbeit.

 

Doch die positiven Effekte des Arbeitsengagements beschränken sich nicht nur auf den Arbeitsplatz. Menschen, die mehr Engagement in ihrer Arbeit erleben, sind auch zu Hause glücklicher mit ihren Partnern und Familien. Studien zeigen, dass die Kinder von glücklicheren Eltern weniger emotionale und Verhaltensprobleme haben.

Für Unternehmen ist höheres Arbeitsengagement ebenfalls von großem Nutzen, da es zu besserer Arbeitsleistung führt.

Arbeitsleistung bezieht sich nicht nur auf die Erfüllung der Aufgaben, sondern auch auf das sogenannte Extra-Rollenverhalten – also die Bereitschaft, mehr zu tun als das, was im Arbeitsvertrag steht.

Zudem steigert höheres Arbeitsengagement die Arbeitszufriedenheit und die Identifikation mit dem Unternehmen.

Ein Beispiel aus der Medizin zeigt, welche großartigen Folgen mehr Arbeitsengagement haben kann:

Engagierte Krankenschwestern sorgen für eine höhere Pflegequalität, eine bessere Patientenzufriedenheit und eine gesteigerte Arbeitseffektivität.

Wie bekommen wir mehr Engagement?

Für das Wohl der Unternehmen und der Menschen, die in ihnen arbeiten fragt man sich also:

  • Wie können wir Stress und Burnout nachhhaltig verhindern?
  • Und wie können wir Motivation und Engagement steigern?

 

Die Antwort: Durch cleveres Arbeitsdesign! Und das ist wissenschaftlich belegt.

Besonders eindrucksvoll wird der Einfluss des Arbeitsdesigns durch die Arbeit von Humphrey, Nahrgang und Morgeson aus dem Jahr 2007 verdeutlicht.

Ihre Übersicht fasst Daten aus 259 Artikeln zusammen, die insgesamt 219.625 Teilnehmer umfassen. Dieser große Datensatz bildet eine solide Grundlage für die Analyse und bietet überzeugende Belege für den Einfluss des Arbeitsdesigns.

Arbeitsdesign beeinflusst:

  • die subjektive Leistung
  • die Arbeitszufriedenheit
  • wie sehr wir uns mit dem Unternehmen verbunden fühlen und zu dessen Erfolg beitragen wollen
  • wie umfassend wir unsere Rolle wahrnehmen und erfüllen
  • unsere Absichten, den Job zu wechseln
  • wie viel Stress wir erleben.

 

Und dieser Einfluss des Arbeitsdesigns ist beträchtlich. Durchschnittlich 43% des Unterschiedes wird durch die Gestaltung der Arbeit bewirkt.