Burnout

Burnout ist schwer zu definieren. Zwischen 1974 und 2019 gab es dreizehn verschiedene Definitionen. Klar ist jedoch, dass Burnout chronische Müdigkeit und Entfremdung von der Arbeit beschreibt. Betroffene wirken oft zynisch gegenüber ihrer Arbeit.

Um Burnout zu reduzieren, müssen wir die Auslöser verstehen: Welche Arbeitsbedingungen fördern oder verhindern Burnout? Warum sind manche Menschen anfälliger als andere?

Die Forschung zeigt, dass sowohl Arbeitsbedingungen als auch persönliche Faktoren zu Burnout beitragen.

  • Belastungen wie Unklarheit über die Rolle, Rollenkonflikte, Stress und hohe Arbeitsbelastung können zu Erschöpfung führen. Diese Anforderungen sind wichtige Vorhersagefaktoren für Burnout in allen Berufen. Dauerhafte Anstrengungen führen zu psychischen und physischen Belastungen.
  • Auch persönliche Unterschiede spielen eine Rolle. Menschen bewältigen Anforderungen unterschiedlich, daher kann das Erleben von Burnout variieren.

Die Folgen von Burnout sind verheerend. Burnout führt zu schlechter Gesundheit und negativen organisatorischen Ergebnissen.

Chronische Erschöpfung. Menschen, die ausgebrannt sind, haben wenig Energie, um sich in ihre Arbeit einzubringen. Vielen Studien beleg die Gesundheitsprobleme und negativen Ausiwrkungen auf die Arbeit.

Die gesundheitlichen Folgen von Burnout sind besonders besorgniserregend, da diese Effekte oft nicht sofort erkennbar sind und es lange dauert, sie zu beheben.

Es kann Jahre dauern, bis sich Betroffene vollständig erholen.

Beispiele für gesundheitliche Folgen von Burnout:

  • Schlafprobleme,
  • Kopfschmerzen,
  • Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen (die noch Jahre nach dem Burnout auftreten können),
  • ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Erkältungen sowie
  • eine erhöhte Sterblichkeitsrate,
  • Angst- und Depressionsstörungen,
  • Rücken- und Nackenschmerzen,
  • Schlaflosigkeit,
  • Stimmungsschwankungen,
  • erhöhter Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit,
  • höheres Suizidrisiko.

Diese Auswirkungen sind für die betroffenen Menschen gravierend!

Doch auch Unternehmen sollten sich Sorgen machen und handeln, denn Burnout hat ebenfalls erhebliche Folgen für die Arbeitsleistung der Mitarbeitenden, was letztlich die Ergebnisse der Organisation beeinträchtigt.

  • Emotionale Erschöpfung führt zu Fehlzeiten. Selbstentfremdung, eine weitere Komponente von
  • Burnout, steigert die Fluktuation.
  • Menschen, die ausgebrannt sind, haben häufig das Gefühl, trotz aller Anstrengungen nichts zu erreichen. Dieses Erleben von Misserfolg vermindert die Arbeitsleistung.
  • Burnout erhöht die Wahrscheinlichkeit für langfristige krankheitsbedingte Ausfälle (länger als 90 Tage).

 

Das kann schwerwiegende Folgen haben:

Bei Ärzten mit Burnout besteht ein erhöhtes Risiko für Kunstfehler, eine höhere Anzahl von medizinischen Fehlern und eine geringere Patientenzufriedenheit.

Wie verringern wir Stress und Burnout?

Für das Wohl der Unternehmen und der Menschen, die in ihnen arbeiten fragt man sich also:

  • Wie können wir Stress und Burnout nachhhaltig verhindern?
  • Und wie können wir Motivation und Engagement steigern?

 

Die Antwort: Durch cleveres Arbeitsdesign! Und das ist wissenschaftlich belegt.

Besonders eindrucksvoll wird der Einfluss des Arbeitsdesigns durch die Arbeit von Humphrey, Nahrgang und Morgeson aus dem Jahr 2007 verdeutlicht.

Ihre Übersicht fasst Daten aus 259 Artikeln zusammen, die insgesamt 219.625 Teilnehmer umfassen. Dieser große Datensatz bildet eine solide Grundlage für die Analyse und bietet überzeugende Belege für den Einfluss des Arbeitsdesigns.

Arbeitsdesign beeinflusst:

  • die subjektive Leistung
  • die Arbeitszufriedenheit
  • wie sehr wir uns mit dem Unternehmen verbunden fühlen und zu dessen Erfolg beitragen wollen
  • wie umfassend wir unsere Rolle wahrnehmen und erfüllen
  • unsere Absichten, den Job zu wechseln
  • wie viel Stress wir erleben.

 

Und dieser Einfluss des Arbeitsdesigns ist beträchtlich. Durchschnittlich 43% des Unterschiedes wird durch die Gestaltung der Arbeit bewirkt.